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Historie des Lions-Club Frankfurt am Main
Der Lions-Club Frankfurt am Main wurde am 30.06.1954 von 30 Herren im Hotel Hessischer Hof in Frankfurt am Main gegründet. Es war der neunte Club, der in der Bundesrepublik Deutschland und der erste hessische Lions-Club, der nach dem Krieg gegründet wurde.
Wer 1954 Frankfurt am Main bewusst erlebt hat, erinnert sich an die großen Zerstörungen und Trümmerlandschaften. So fand der Kulturbetrieb in Provisorien statt, z.B. das Theater im Börsensaal, Konzerte im Zoo-Gesellschaftshaus.
Armut und beengte Wohnverhältnisses prägten das soziale Bild. Die Gründungsmitglieder waren von der Idee beseelt, wieder Anschluss zu finden an internationale Verbindungen, bürgerliche Werte, die Frankfurt am Main über mehr als ein Jahrhundert geprägt hatten und die auf so schändliche Weise von den Nazis pervertiert worden waren.
Es überrascht, dass der Lions-Club Frankfurt am Main im Jahre 1954 seine Clubheimat in der Villa Bonn, dem Haus der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft, fand. Die Villa Bonn hatte den Krieg leidlich überstanden und wurde zunächst von der US-Army und dann von der Stadtverwaltung genutzt. Hier befand sich auch das Büro des Stadtrates Helmut Reinert, der sieben Dezernate betreute. Es war Gründungsmitglied des Clubs und ihm ist es zu verdanken, dass der Lions-Club Frankfurt am Main seit Gründung in der Villa Bonn tagt.
Für die Gründung wurden Herren gesucht, die die Ziele von Lions International zu unterstützen bereit waren. Dazu gehörten, die kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung in einem funktionierenden demokratischen Staatswesen zu fördern und die Bereitschaft, der Gemeinschaft zu dienen, ohne daraus persönlichen materiellen Nutzen zu ziehen. Heute steht der Club auch Damen offen, die sich für die Werte der Lions-Organisation engagieren möchten.
Der Lions Club Frankfurt am Main hat mit den Lions Freunden Josef, Jackel, Ursinus, Becker und Kramer 5 District-Governors gestellt. Lions Freund Jackel war darüber hinaus Gesamtdistrict-Governor und internationaler Direktor von Lions International.
Der Lions Club am Main steht getreu dem Lions-Motto „we serve“ für einen aktiven Beitrag zur Entwicklung und Förderung der Gesellschaft sowie für den Einsatz im sozialen Bereich. Hier hat sich der Club von Anfang an für Behinderte und hilfsbedürftige Menschen eingesetzt. Er hat darüber hinaus aber auch Projekte und Initiativen, wie zum Beispiel Lions Quest gefördert, die sich der Integration und der sozialen Verantwortung von jungen Menschen und Jugendlichen widmen.
Seit 1979 ist die wichtigste Activity unseres Clubs ein Stand auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. Mit Chili con Carne und Bratäpfeln aus dem damals noch unbekannten Mikrowellenherd waren wir etwas Besonderes und sprachen ein Publikum an, das uns bis heute treu blieb. Unser Stand wurde immer bekannter und wuchs von Jahr zu Jahr, so dass wir das ursprüngliche Angebot nicht mehr bewältigen konnten. Aber auch Glühwein, heißer Apfelwein, Kaffee, Kakao, heißer O-Saft und Schmalzbrote finden dankbare Abnehmer. Die Mitglieder unseres Clubs wurden von Anfang an durch ihre Frauen unterstützt. Ohne sie und die Helfer aus den Institutionen, für die wir den Weihnachtsmarkt durchführen, wäre es gar nicht möglich, vier Wochen lang täglich zwei Schichten von je fünfeinhalb Stunden zu bewältigen. Für diese wirtschaftliche Tätigkeit wurde eigens die GbR „Freunde des Hilfswerkes Lions Club Frankfurt am Main“ gebildet. In den letzten 40 Jahren konnte ein Betrag von mehr als EUR 1,4 Millionen an soziale Einrichtungen mit Schwerpunkt im Raum Frankfurt gespendet werden.
Aus Mitteln des (gemeinnützigen) Hilfswerks des Lions Clubs Frankfurt am Main, dem die Mitglieder des Clubs auf freiwilliger Basis jährlich persönliche Spenden zur Verfügung stellen, werden darüber hinaus wertvollen Projekten und sozialen Einrichtungen weitere Mittel zur Verfügung gestellt.
Die Präsidenten 1954 - 2024
1954 / 1955 Dr. Eiche †
1955 / 1956 Dr. Eiche †
1956 / 1957 Dr. Overath †
1957 / 1958 Dr. Sprado †
1958 / 1959 Dr. von Arnswaldt †
1959 / 1960 Dr. Wedesweiler †
1960 / 1961 Dr. Reinert †
1961 / 1962 Dr. Hobirk †
1962 / 1963 von Heimburg †
1963 / 1964 Dr. Thomae †
1964 / 1965 Münstermann †
1965 / 1966 Ursinus †
1966 / 1967 Dr. Kamps †
1967 / 1968 Dr. Moritz †
1968 / 1969 Schwarzkopf †
1969 / 1970 Reinicke †
1970 / 1971 Hoppe †
1971 / 1972 Dr. Hennig †
1972 / 1973 Dr. Jackel †
1973 / 1974 Ambrosius †
1974 / 1975 Prof. Dr. Luff †
1975 / 1976 Dr. Voigt †
1976 / 1977 Dr. Bergmann †
1977 / 1978 Heymann †
1978 / 1979 Dr. Luz †
1979 / 1980 Spindler
1980 / 1981 Prof. Dr. Priebe †
1981 / 1982 Dr. Becker
1982 / 1983 Kitzinger †
1983 / 1984 Dr. Wulf †
1984 / 1985 Seidel
1985 / 1986 von Wietzlow †
1986 / 1987 Dr. Zimpelmann
1987 / 1988 Dr. Franken
1988 / 1989 Baur
1989 / 1990 Möller
1990 / 1991 Prof. Dr. Weisser †
1991 / 1992 Kramer
1992 / 1993 Graf zu Münster †
1993 / 1994 Sigmund, Herbert †
1994 / 1995 Dr. Stammler †
1995 / 1996 Dr. Tilmann †
1996 / 1997 Dr. Lange
1997 / 1998 Dr. Wernicke
1998 / 1999 Dr. Dierolf
1999 / 2000 Dr. Zinkeisen
2000 / 2001 Tiedemann †
2001 / 2002 Dr. Neubauer
2002 / 2003 Dr. Schwappach †
2003 / 2004 Arnold
2004 / 2005 Prof. Dr. Götz
2005 / 2006 von Wietzlow †
2006 / 2007 Dr. Friedrich
2007 / 2008 Müller
2008 / 2009 Herold †
2009 / 2010 Dr. D. Koch
2010 / 2011 Sigmund, Ralf
2011 / 2012 Vormann
2012 / 2013 Dr. Gollnick
2013 / 2014 Lucke
2014 / 2015 Walter
2015 / 2016 Traugott
2016 / 2017 Dr. Spennemann
2017 / 2018 Prof. Dr. Gerharz
2018 / 2019 Schellenberg
2019 / 2020 Dr. Spies
2020 / 2021 Bayam
2021 / 2022 Prof. Wagner K.
2022 / 2023 Prof Dr. Kaehlbrandt
2023 / 2024 Parun
WISSENSWERTES ÜBER LIONS CLUBS
Lions Clubs International ist eine weltweite Vereinigung freier Menschen, die in freundschaftlicher Verbundenheit bereit sind, sich den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit zu stellen und uneigennützig an ihrer Lösung mitzuwirken. Lions-Mitglieder verpflichten sich der Toleranz im menschlichen Zusammenleben und wollen insbesondere:
• der Gemeinschaft dienen
• die Kulturgüter sinnvoll bewahren.
Sie tun das in der Erkenntnis, dass jedes Staatswesen nur in dem Maße dem einzelnen dienen kann, wie der einzelne bereit ist, sich für das Gesamte einzusetzen.
Entstehung der Lions Bewegung
Unter dem Eindruck des 1. Weltkriegs bildet sich 1917 im Norden der Vereinigten Staaten, in Chicago, ein Kreis idealistisch gesinnter Menschen. Unter der Leitung von Melvin Jones verpflichten sie sich, mit einem Teil ihrer Leistungsfähigkeit für Nächstenliebe und Gemeinsinn einzutreten. Dies ist die Geburtsstunde der Lions-Bewegung. Die Gemeinschaft wächst rasch. Zuerst in Amerika, seit den fünfziger Jahren auch in Europa, in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem in Fernost. Heute zählt Lions Club International ca. 1,4 Millionen Mitglieder in mehr als 180 Ländern und ist damit die größte weltweit arbeitende wohltätige Service-Organisation. In Deutschland gibt es fast 1450 Clubs. In ihnen sind rund 49.000 Männer und Frauen zusammengeschlossen. Nach Öffnung der Mauer hat die Lions-Idee auch in den neuen Bundesländern große Akzeptanz gefunden.
Leitlinien der Lions
Der Lions-Leitspruch lautet: We serve (Wir dienen). In der Praxis setzt sich das so in tatsächliche Hilfe um: Lions helfen Bedürftigen, setzen sich für die Jugend ein, schützen die Umwelt und bemühen sich um gute zwischenmenschliche Beziehungen. Lions sind Mitglieder von Clubs im Dienst der Gemeinde, die sich der Idee verschrieben haben, dass die Männer und Frauen einer Gemeinde am besten wissen, wer warum Hilfe braucht. Die Vereinigung verfolgt keine politischen oder religiösen Ziele. Lions sind am besten für ihre Programme zur Bekämpfung von Sehbehinderungen bekannt, wozu auch SightFirst gehört, das weltweit größte Programm zur Verhütung von Blindheit.
Ziele der Lions Clubs
Den Geist gegenseitiger Verständigung unter den Völkern der Welt zu wecken und zu erhalten;
• die Grundsätze eines guten Staatswesens und guten Bürgersinns zu fördern;
• aktiv für die bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft einzutreten;
• die Clubs in Freundschaft, Kameradschaft und gegenseitigem Verständnis zu verbinden;
• ein Forum für die offene Diskussion aller Angelegenheiten von öffentlichem Interesse zu bilden, ohne jedoch politische Fragen parteiisch und religiöse Fragen unduldsam zu behandeln;
• einsatzfreudige Menschen zu bewegen, der Gemeinschaft zu dienen, ohne daraus persönlich materiellen Nutzen zu ziehen. Tatkraft und vorbildliche Haltung in allen beruflichen und persönlichen Bereichen zu entwickeln und zu fördern.